Jülich und die Römer

 

Eine Straße macht noch lange keine Stadt. Weit gefehlt.

 

Vor 2000 Jahren führte eine Straße von Köln bis ans Meer nach Frankreich und überquerte hier die bewaldeten Auen der Rur.

 

Händler brachten ihre Waren - Sandstein aus der Eifel, Salz und Austern vom Meer, Öl und Wein vom Mittelmeer, Gewürze und Weihrauch aus Südarabien - darauf durch die Länder.

 

Da der Weg lang und beschwerlich war, brauchten die Reisenden Orte, an denen sie essen, schlafen und ausruhen konnten - eine Raststation. Eine Tagesreise von Köln entfernt wurde Jülich gegründet. Iuliacum nannten es die Römer, die unsere Stadt und den Handelsweg anlegten.

 

Die Römerstraße kennen wir heute noch:

Die Straße von Stetternich kommend heißt so und folgt noch der vor 2000 Jahren gebauten Strecke. Die immer größer werdende Siedlung mit Häusern und Straßen hat allerdings den ursprünglichen Weg überdeckt.


dunkle Pflastersteine auf der Düsseldorfer
Straße markieren die 2000 Jahre alte Römerstraße

Dennoch findet sich die Römerstraße wieder:

Guckt man ganz genau auf die Düsseldorfer Straße, sind vom Marktplatz kommend dunkle Pflastersteine zu entdecken.

Sie bilden zwei schräg laufende Streifen und zeigen, wie die Römerstraße einst verlaufen ist.

In der Verlängerung trifft sie auf die Kleine Rurstraße und führt durch den Hexenturm bis zur Rur.

 


Kastellmauer vor der Toreinfahrt zum
Rathaushinterhof auf der Düsseldorfer Straße

Jülich war also ein wichtiger und interessanter Ort. Das wußten nicht nur die Römer, sondern auch bald die Franken. Ein fremdes Volk, das im 3. Jahrhundert versuchte, die Siedlung mit Handelswegen und dem Markt zu erobern.

 

Zum ersten Mal brauchten die Menschen eine Befestigung, um sich vor Angreifern zu schützen.

 

Ein sogenanntes Kastell entstand, dessen Mauern etwa 4,50 Meter dick waren.

Damit wir heute die Geschichte der Stadt noch sehen können, sind auf allen Straßen rund um den Marktplatz, das sind Marktstraße, Kleine Rurstraße und Kölnstraße sowie vor der Rathauspassage auf der Düsseldorfer Straße, dunkle Steine verlegt worden, die die Mauern des Kastells andeuten.

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