Senioren ins Netz
Lebens(T)Räume
Senioren ins Netz
Kreative Frauen ab 55

Liebe Surferinnen und Surfer

Im Projekt "Lebens(T)räume – kreative Frauen ab 55" werden zehn Porträts von kreativen Frauen und Künstlerinnen im Alter von 55 plus aus dem Nordkreis Düren vorgestellt. Ziele sind, Verbindungen zwischen kreativem Schaffen und den individuellen Lebensräumen und Lebensträumen der Frauen herzustellen sowie diese zu dokumentieren. Darüber hinaus will das Projekt Frauen ab 55 Jahren Raum geben, ihre Kreativität mit Hilfe des Internet in der Öffentlichkeit zu präsentieren und sie bekannt zu machen. Ferner werden Impulse gegeben, wie Seniorinnen das Internet aktiv mitgestalten können.

Mit zehn Frauen, die von Kunstausstellungen oder vom jährlich stattfindenden "Kunsthandwerkerinnenmarkt" der Stabsstelle für Gleichstellung und Sozialplanung in Jülich bekannt waren, fanden ausführliche Interviews statt. Die vorgestellten Frauen beschäftigen sich mit Malerei und Fotografie, mit Schreiben, Weben, Sticken und Stricken sowie mit Musik und Theater. Alle Frauen waren in den Gesprächen auch mutig genug, Persönliches preiszugeben und dafür bedanke ich mich an dieser Stelle noch einmal sehr herzlich. Gefragt wurden sie nach Lebensläufen und den persönlichen Motiven für ihr kreatives und künstlerisches Schaffen. Interessant war auch, was oder wer sie besonders gefördert oder auch behindert hat in der Entwicklung und Ausübung ihrer Kreativität, und ob und wie sich das Älterwerden auswirkt.

Keine der zehn "kreativen Frauen" ist in Jülich geboren, nur zwei kommen aus der näheren Umgebung, zwei von ihnen sind als Jugendliche aus der DDR in die BRD umgesiedelt. Alle haben Erinnerungen an den Zweiten Weltkrieg und seine Schrecken und an die Armut der Nachkriegszeit. Sie bestimmte in den meisten Fällen die Berufs-wahl: "Das Mädchen soll was Praktisches lernen, damit es auf eigenen Füßen stehen kann." Die "Mädchen" machten eine kaufmännische Lehre, gaben ihren Beruf für Ehemann und Kinder auf, "jobbten" aber, wenn es die familiäre Lage erlaubte, um Geld dazu zu verdienen oder auch, um über eigenes Geld verfügen zu können. Sobald die Kinder größer waren, haben die Frauen ihrer schöpferischen Arbeit mehr Raum gegeben. Da die meisten zu dieser Zeit in einem gefestigten sozialen Umfeld lebten, hat sie auch niemand in ihrem Entschluss, viel Zeit und auch Geld für ihre kreative Arbeit, die bei allen weit über ein "Hobby" hinausgeht, behindert oder dafür kritisiert. Fast alle Frauen sagten sinngemäß: "Mein Mann hat meine Arbeit immer sehr geschätzt, ohne ihn hätte ich meine Träume nicht verwirklichen können ". Umgekehrt hatten fast alle Frauen für ihren Mann oder die Kinder ihren Beruf, den sie allerdings nicht besonders schätzten, aufgegeben, waren nach Jülich gezogen und hier heimisch geworden. Die Frage, wie sie mit dem Älterwerden zurechtkämen, beantworteten ausnahmslos alle Befragten mit Lächeln. Abgesehen vom Gebrauch einer Brille oder einer Lupe, um besser sehen zu können beim Arbeiten, abgesehen von kleinen Wehwehchen: "Wenn ich Ruhe habe, tut mir alles Mögliche weh" genießen sie die Vorteile des Älterseins. Sie nehmen sich mehr Zeit für sich selbst, Älterwerden spielt in ihrem Leben kaum eine Rolle. "Das Lebensalter - eine Zahl ohne Inhalt, sie sollte gar nicht genannt werden".

Auf der Grundlage der Interviews sind zehn persönliche und spannende Portraits entstanden. Ergänzt sind sie mit Bildmaterial, die die Ergebnisse des kreativen Schaffens der Frauen zeigen. Beteiligt sind folgende Frauen: Doris Ballensiefen, Barbro Borlinghaus, Marita Breier, Brigitte Claassen, Eva-Maria Gebauer, Rosemarie Kaufmann, Kirsten Müller-Lehnen, Inge Neumann, Renate Schenk und Annemarie Steufmehl.

Das Projekt "Lebens(T)räume - kreative Frauen ab 55" will Frauen Mut machen, gewohnte Bahnen zeitweise zu verlassen und sich Zeit und Raum zu nehmen, Träume in die Tat umzusetzen.

 

Die Porträts entstanden in der Modellphase des Projekts zwischen 2000 und 2003. Viel Spaß beim Entdecken

 


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