Internet-Cafés -
Neue Lernorte und Treffpunkte für ältere Menschen

Fachtagung des KompetenzNetzwerks Senioren-OnLine

Schon 160 Senioren-Internet-Cafés in Nordrhein-Westfalen

Lerntempo und Kursinhalte selbst bestimmen

Iserlohn (SOL), 15. Mai 2001 - Internet-Cafés werden für Ältere immer wichtiger. So gibt es allein in Nordrhein-Westfalen über 160 dieser Internet-Angebote für Senioren, von denen im vergangenen Jahr rund 120 durch das NRW-Familienministerium gefördert wurden. Internet-Cafés erleichtern nicht nur den Zugang zu den modernen Technologien, sondern dienen auch als neue Treffpunkte für ältere Menschen. "Hier können interessierte Ältere erste Erfahrungen mit den neuen Medien sammeln, mit Unterstützung Internet-kompetenter Altersgenossen im weltweiten Netz surfen oder sich einfach bei Kaffee und Kuchen mit anderen über ihre neue "Leidenschaft' austauschen", unterstrich Daniel Hoffmann, Leiter des Projektes Senioren OnLine (SOL), auf der Fachveranstaltung "Mit Mausklick und Kaffeetasse' im Deutschen Zentrum Gerontotechnik in Iserlohn. 130 Internet-Café-Akteure trafen sich hier, um gemeinsam über Konzepte, Erfahrungen und Perspektiven dieses neuen Angebotes in der Altenarbeit zu diskutieren. SOL ist ein Projekt-Verbund zwischen dem Kuratorium Deutsche Altershilfe (KDA), dem Evangelischen Verband für Altenarbeit im Rheinland (EVA) und der Gesellschaft für Gerontotechnik (GGT).

Lerntempo und Kursinhalte selbst bestimmen

Kursinhalte, Lerntempo und Methodik der neuen Lernorte orientieren sich an den Bedürfnissen und Wünschen älterer Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Eine lockere und gemütliche Atmosphäre in den Internet-Cafés nimmt Älteren die Angst vor der Technik und baut Hemmschwellen ab. "Es ist besonders für Senioren wichtig, dass jeder selbst bestimmen kann, wann, wie oft und was er lernen möchte", sagte Doris Weißer, Initiatorin der Computerwerkstatt für Senioren der Arbeiterwohlfahrt in Gütersloh. Jedes der 160 Internet-Cafés, die in Seniorenzentren, Tages- und Begegnungsstätten, Bürgerhäusern sowie in Bildungswerken eingerichtet sind, setze eigene Akzente, hob Gottfried Paul-Roemer, Bildungsexperte im SOL-Team, hervor.

So reiche das äußerst vielseitige Angebot von Schnupperkursen zum Kennenlernen bis hin zu generationsübergreifenden Projekten. "Auffällig ist, dass nur in der Anfangsphase das Vermitteln von Internet-Kenntnissen im Vordergrund steht", berichtete Karin Nell von der Düsseldorfer Netzwerk-Werkstatt. In den Fortgeschrittenen-Angeboten sei die Technik meist nur noch ein Hilfsmittel, um den persönlichen Vorlieben und ehrenamtlichen Interessen nachzugehen. So gebe es Gruppen in den Düsseldorfer Internet-Cafés, die sich mit Familienforschung beschäftigen, eine Netzwerk-Zeitung herausbringen und in einer Datenbank Freiwilligen-Aktivitäten erfassen.

Aufbau eines SOL-Verbundes von Senioren-Internet-Cafés

Um das Angebot seniorengerechter Internet-Cafés weiter auszubauen, stellten Hans-Dieter Petereit und Rainer Drees von der Gesellschaft für Gerontotechnik Finanzierungsmöglichkeiten vor. Anschaffungs- und laufende Unterhaltungskosten ließen sich bei-spielsweise durch Mitgliedsbeiträge, Benutzungsgebühren und Einnahmen aus dem Café-Betrieb refinanzieren. Doch Senioren OnLine will nicht nur den Ausbau eines flächendeckenden Netzes an Internet-Cafés in NRW unterstützen, sondern auch die konzeptionelle Weiterentwicklung durch einen Verbund von Internet-Cafés für Senioren vorantreiben. In SOL-Regionalgruppen sollen Betreiber seniorenspezifischer Internet-Cafés den Erfahrungs- und Konzeptionsaustausch selbst organisieren.

Meldung vom 16. Mai 2001, Quelle und weitere Informationen: www.senioren-online.net

 

Vorträge und Workshops:

Moderation:
Daniel Hoffmann, Kuratorium Deutsche Altershilfe

Begrüßung:
Friedhelm Kowalski, Gesellschaft für Gerontotechnik, Iserlohn

Aufbau eines Schulungsnetzwerkes und Verbundes von Internetcafés für ältere Menschen
Gottfried Paul-Roemer, Senioren OnLine

Konzepte und Praxiserfahrungen:

Senioren ins Netz – ein Modellprojekt der Stadt Jülich
Susanne Konzet, Thomas Langens, Stadt Jülich – Senioren ins Netz

„Mittrops Spieker“ - Neue Medien in alten Treffpunkten
Ursula Woltering, Leitstelle Älter werden in Ahlen

Netzwerk Düsseldorf
Günter Friedeler, Karin Nell, Netzwerk-Werkstatt Düsseldorf

Computerwerkstatt für Senioren – AWO-thek Gütersloh
Doris Weißer, AWO Kreisverband Gütersloh e.V.

Gemeinsam Lernen, Lerncafé und „Internet sinnvoll nutzen“ – Projekte
des ZAWiW der Universität Ulm
Christian Carls, Zentrum für Allgemeine Wissenschaftliche Weiterbildung der Universität Ulm

Workshops:

Rollenspiel „Einsteigerkurs Internet“ Ein Kurztraining für Multiplikatoren.
Christian Carls, ZAWiW Universität-Ulm

Vom Internetcafé zur eigenen Homepage. Unter welchen Voraussetzungen kann man eine eigene Homepage erstellen?
Thomas Langens, Senioren ins Netz Jülich

Finanzierungsmodelle für den Betrieb von Internetcafés für Senioren Können Internetcafés Einnahmen erzielen?
Hans-Dieter Petereit, Gesellschaft für Gerontotechnik Iserlohn

Wie baue ich einen offenen Treffpunkt auf? – Vom Einsteigerkurs zum Café. Organisation, Gewinnung und Einbindung ehrenamtlicher MitarbeiterInnen.
Doris Weißer, AWO KV Gütersloh e.V., Annette Scholl, Kuratorium Deutsche Altershilfe, Susanne Konzet, Stadt Jülich

Chancen und Risiken neuer Medien für ältere Menschen - zwischen Teilhabe und Vereinzelung. Müssen sich Einrichtungen der Altenarbeit für neue Medien engagieren?
Ursula Woltering, Leitstelle Älter werden in Ahlen

Schlußwort:
Peter Fettweiß, MFJFG NW

 

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