Gedenken – Erinnerung – Mahnung
Reichspogromnacht 1938
In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938, wurde auch die Synagoge in Jülich geschändet. Zahlreiche Juden wurden bei Gewalttätigkeiten verletzt, viele verhaftet und zeitweilig in Lagern kaserniert. Der im damaligen Sprachgebrauch zynisch „Reichskristallnacht“ genannte deutschlandweite antijüdische Pogrom stellte eine weitere Stufe der fortschreitenden Eskalation der „Judenpolitik“ des NS-Staates dar, die bis 1945 im beispiellosen staatlich angeordneten und umgesetzten Genozid am europäischen Judentum mit seinen sechs Millionen Opfern endete.
Seit vielen Jahren wird in Jülich, auf Initiative der katholischen Pfarrei Heilig Geist, der evangelischen Kirchengemeinde und der Jülicher Gesellschaft gegen das Vergessen und für die Toleranz e. V. an diese schrecklichen Geschehnisse erinnert.
Den 80. Jahrestag des Novemberpogroms nahm im Jahr 2018 die Stadt Jülich gemeinsam mit Vereinen, Kirchen, weiterführenden Schulen und Initiativen zum Anlass, an die Ereignisse zu erinnern, des damals geschehenen Unrechts zu gedenken und zu mahnen, dass sich dieser Teil unserer Geschichte niemals wiederholen darf. Dabei wurde der Bogen des Gedenkens vom Novemberpogrom 1938 bis zum alliierten Luftangriff auf Jülich am 16. November 1944 geschlagen, um deutlich zu machen, dass diese beiden Daten innerhalb der Geschichte Jülichs unmittelbar miteinander verbunden sind. Auch in Jülich war der Nationalsozialismus verwurzelt. Der von ihm heraufbeschworene Zweite Weltkrieg mit seinen Zivilisationsbrüchen kehrte mit der nahezu vollständigen Zerstörung der Stadt 1944/1945 mit aller Härte zurück.
Durch den Einbezug von Schülerinnen und Schülern sollte reflektiert werden, wie das Gedenken an die NS-Zeit und die Vernichtung der Mitbürger jüdischen Glaubens zukünftig aussehen kann.
Veranstaltungen zur Pogromnacht im Jahr 2018: