2000 Jahre Jülich - ein historischer Überblick

Nach der Eingliederung Galliens und der Gebiete bis zum Rhein in das römische Weltreich wurde Jülich gegen Ende des 1. Jh. v. Chr. als Raststation Juliacum gegründet, eine Tagesreise vom Ausgangspunkt Köln der römischen Fernstraße zur Atlantikküste entfernt, an einer Verengung des damals schwer zu passierenden Rurtales. Funde von Weihesteinen, Töpferöfen, Fußbodenheizungen u.a. beweisen das baldige Entstehen einer römischen Siedlung (vicus).

Erstmals mit verläßlichem Datum erwähnt wird Jülich anläßlich eines Gefechts zwischen Truppen des Caesaren Julian (Apostata) mit 600 fränkischen Kriegern im Jahre 356. Solche Beutezüge der Germanen führten um 310 zum Bau der ersten römischen Befestigung. Diese überdauerte den Untergang der römischen Herrschaft Mitte des 5. Jahrhunderts und gab Anlaß zu einer fränkischen Ansiedlung. Hier hatten dann auch in einer Burg die Jülicher Grafen ihren Sitz, ursprünglich königliche Beamte, die aber im Laufe der Zeit (etwa seit 900) das Amt erblich machen konnten; 927 wird Jülich urkundlich als "Feste" erwähnt.

Die Geschichte der Stadt - bereits vor dem 9. Jh. ist Jülich Hauptort des Jülichgaues - ist ohne einen Blick auf die Politik der Grafen (ab 1356 Herzöge) nicht verständlich. Sie war nie auf den engen Kreis des Jülichgaues beschränkt. Kriegerische Unternehmungen, finanzielle Mittel und Heiraten wurden je nach Lage zur Erweiterung des Machtbereiches eingesetzt. Schon der erste bekannte Jülicher Graf Gottfried verdankt seinen Grundbesitz einem Sieg seines Vaters (und anderer lothringischer Adeligen) über König Zwentibold (900) und wohl auch dessen Ehe mit der Königswitwe. Eine andere wichtige Heirat brachte 1177 den Besitz weiter Gebiete in der Eifel mit erheblichen Einkünften z.B. aus dem Bergbau. Viele deutsche Könige nahmen von Jülicher Grafen Darlehen (u.a. für Krönungskosten in Aachen) und mußten dafür Reichsgut zum Pfand setzen (so 1246 die Reichsstadt Düren). Doch nicht immer waren die Aktionen der Grafen erfolgreich. "Falsche" Parteinahmen bei Thronstreitigkeiten führten zweimal zur Zerstörung Jülichs: 1114 durch Kaiser Heinrich V. und 1214 durch den König und späteren Kaiser Friedrich II.



2000 Jahre Juliacum Guylich Jülich


Inschriftenfragment (JOVI) (OPTIMO) M(AXIMO) (VIC)ANI (JULIAC)ENSES - JUPITER, DEM BESTEN UND GROSSTEN, DIE BEWOHNER DES VICUS JÜLICH, auf dem Sockel einer Jupitersäule (erstes Viertel 2. Jh.) des Stadtgeschichtlichen Museums Jülich; der Stein ist der (bisl ang) einzige Beleg, in dem die Einwohner Jülichs in römischer Zeit faßbar werden und sich selber nennen.
Das erste Jülicher Stadtwappen (Siegel, um 1230) zeigt bereits eine zinnenbewehrte Mauer mit zwei Türmen und einem Stadttor, in dem der Löwenschild des Jülicher Grafen Wilhelm IV. steht; das jetzige, im Stadtplan dargestellte Stadtwappen ist zweigeteilt, mit dem aufsteigenden Jülicher Löwen in der einen, dem alten Stadtmauermotiv in der anderen Seite.

Nach dem Anschluß an Preußen 1815 hing über den Festungstoren der preußische Adler (seit 1823); ein erhaltenes Exemplar ziert jetzt das aus dem 16. Jahrhundert stammende Nebengebäude in der Nordwestecke des Innenhofes der Zitadelle.


750 Jahre Stadtrechte 1988


Fast 100 Jahre dauerten dann die Kämpfe gegen die Oberherrschaft der Kölner Erzbischöfe. Um 1234 erhob Graf Wilhelm IV. Jülich zur Stadt (erste urkundliche Erwähnung 1238), ohne auf die Rechte der Kölner Kirche Rücksicht zu nehmen. Einnahme und Zerstörung Jülichs durch Erzbischof Konrad waren 1239 die Folge. In späteren Kämpfen wurden zwei Kölner Erzbischöfe gefangen genommen und in Nideggen im Burgverlies eingekerkert, um sie den Wünschen der Jülicher Grafen gefügig zu machen. Eine letzte Krise gab es 1278, als Wilhelm IV. in Aachen, wo er im Auftrag König Rudolfs über Steuern verhandelte, bei einem Aufruhr erschlagen wurde. Jülich wurde sofort danach von Erzbischof Siegfried nochmals zerstört.

Durch den Sieg Graf Walrams bei Worringen 1288 wurde aber Jülichs Unabhängigkeit endgültig gesichert. Die Stadt erhielt nach 1300 eine neue Stadtmauer, von der heute noch das Rurtor (Hexenturm) erhalten ist. Diese Stadtmauer schützte Jülich 250 Jahre, während deren der Machtbereich der Grafen und Herzöge beständig wuchs: Durch Heiraten und Erbfolge kamen die Gebiete Berg, Ravensberg, Kleve und Mark, zeitweise auch Geldern, hinzu. Die Herrscher hielten sich aber nur noch selten in Jülich auf; bevorzugte Residenzen waren Nideggen, Hambach, Kaster, Nimwegen, Düsseldorf und Kleve.

1538 beschlossen die jülich-bergischen Landstände ein Festungsprogramm auch für Jülich, allerdings in der schon überholten Rondellform. Fünf Jahre später verlor Herzog Wilhelm V., der Reiche (*1516 Kleve, †1592 Düsseldorf), den Krieg um das Herzogtum Geldern gegen Kaiser Karl V. Dessen moderne Pulvergeschütze hatten 1543 die mittelalterlich befestigten Städte Nideggen, Düren, Heinsberg und Sittard zerstört; Jülich wurde kampflos übergeben. Doch hier machte ein schwerer Stadtbrand, dem bereits zwei weitere 1473 und 1512 vorausgegangen waren, dann auch eine umfassende Erneurung der Bausubstanz erforderlich.

 

Für beide Aufgaben verpflichtete der Herzog den italienischen, in Rom im Wirkungskreis Bramantes und Raffaels geschulten Militär- und Zivilbaumeister Alessandro Pasqualini(*1493 Bologna, † Bielefeld), der sowohl Stadtplanung wie Festungsbau mit den modernsten Erkenntnissen der Zeit konsequent anging. Er baute die "italienische" Renaissancestadt Jülich, die in ihrer Konzeption mit Zitadelle und Residenzschloß, mit Stadtbefestigung und Stadtanlage die nächsten 300 Jahre durch alle Wechsel der politischen Verhältnisse überdauerte (das Herrscherhaus starb 1609 aus, das Territorium wurde zwischen Erben aufgeteilt).

Die Festung wurde gegen Ende des 17. Jh. ausgebaut und auch später noch durch Außenwerke erweitert. Eine bedeutende Verstärkung waren die Forts am Westufer der Rur, der Brückenkopf, und das "Fort Napoleon" auf der Merscher Höhe (unvollendet), die Napoleon I. bauen ließ. Fünfzig Jahre später war die Entwicklung der Militärtechnik so weit fortgeschritten, daß die Festung Jülich keine Bedeutung mehr hatte. Die Bastionen und Wälle der Stadtbefestigung (heute nur noch in Resten erkennbar) wurden 1859/60 gesprengt. Trotz einer Belagerungsübung des preußischen Heeres, die unter Einsatz der gerade erfundenen Geschütze mit gezogenem Lauf erfolgte, blieb die Zitadelle vollständig erhalten. Danach war Jülich lange Garnisonstadt. Seit 1972 beherbergt die Zitadelle das städtische Gymnasium. Nach umfangreichen, mehr als 25 Jahre währenden Restaurierungsarbeiten ist die Zitadelle seit 1998 im Rahmen der musealen Präsentation des Stadtgeschichtlichen Museums Jülich und durch Führungen für Besucher erschlossen.

Am Ende des Zweiten Weltkrieges galt Jülich als die am stärksten zerstörte Stadt Deutschlands. Doch 1945 konnte man auf René von Schöfer und seine Stadtsanierungspläne von 1937 - 1942 zurückgreifen; Jülich war damit die erste Stadt im Rheinland, die ein vollständiges Wiederaufbaukonzept vorlegte. Der so an der historischen Stadtgestalt gerade auch der Renaissancezeit orientierte Wiederaufbau gilt heute als bedeutendster Beitrag zur Stadtbaugeschichte unseres Jahrhunderts. Um den historischen Stadtgrundriß und das wiedergewonnene charakteristische Erscheinungsbild der Stadt besser zu schützen, steht die ganze pasqualinische Altstadt Jülichs seit 1993 unter Denkmalschutz.

(Verantwortlich für den Inhalt: Förderverein »FESTUNG ZITADELLE JÜLICH E.V.«

Märkische Str. 5, 52428 Jülich, Ansprechpartner: Conrad Doose, Tel.: 02461/51419)

   

Ein italienischer Baumeister in Jülich

SEIN LEBEN

Alessandro Pasqualinis Jugend ist heute noch weitgehend ungeklärt. Am 5. Mai 1493 in Bologna geboren, verlebte der begabte adelige Italiener seine Jugend- und Lehrjahre wohl in Bologna und Rom, dabei scheint er mit der Baukunst der berühmten Architekten Raffael, Peruzzi und Bramante in Berührung gekommen zu sein.

Die Renaissancestadt Jülich Seine Baukunst stellt er in den Dienst der Zivil-, Sakral- und Militärarchitektur. Herzog Wilhelm V von Jülich-Kleve-Berg hat über die Grenze hinweg Pasqualinis Schaffen mit großem Interesse verfolgt. Als Alessandros Auftraggeber, Maximilian von Egmond, 1548 stirbt, verpflichtet Wilhelm V. Pasqualini umgehend für Jülich. Alessandro wird herzoglicher Landesbaumeister und kann in Jülich ein Schloß in der Festung ("palazzo in fortezza") und eine Renaissancestadt nach den idealen Vorstellungen seiner Zeit verwirklichen. Die Idealstadtanlage Jülich gilt heute als sein bedeutendstes Werk.

Als Baumeister aller herzoglichen Lande ist Pasqualini für viele Bauprojekte zuständig und nimmt oft beratende Funktion ein. Bei einem solchen Aufenthalt in Bielefeld stirbt er im Jahre 1559.

Hinweise auf die Persönlichkeit des Baumeisters gibt der Siegelabdruck Pasqualinis mit der Darstellung des Hermes (= Mercurius), der eine enge Verbundenheit des Siegelträgers mit der humanistischen Strömung seiner Zeit vermuten läßt.

Die Baumeisterfamilie Pasqualini gehörte mit ihren fünf Kindern zur gehobenen sozialen Schicht in Jülich. Mindestens eine von Alessandros drei Töchtern lebte später als Hofdame am herzoglichen Hof in Düsseldorf. Seine beiden Söhne, Maximilian und Johann, setzten das Werk des Vaters fort und erlangten darüberhinaus auch eigene Berühmtheit. Mit den Enkeln Johann und Alexander endete im 17. Jahrhundert die Baumeisterdynastie der Pasqualini.

SEINE ZEIT

Leben und Werk des großen Baumeisters müssen aus der Zeitgeschichte der Renaissance heraus betrachtet werden, um sein Schaffen besser verstehen zu können. Das 16. Jahrhundert ist in Europa eine Zeit des geistigen Umbruchs und politischen Machtstrebens. Die Geisteswelt wird von neuen, revolutionären Ideen durchdrungen, dies führt zur Überwindung mittelalterlicher Denkstrukturen und verändert soziale Gefüge. Der alleinige Führungsanspruch der Kirche wird gebrochen, an ihre Stelle tritt nun auch philosophisches Gedankengut der Antike und neue religiöse Strömungen. Die Wiederbelebung der Ideen des Altertums prägt den Namen dieser Epoche: Renaissance = Wiedergeburt. Die geistige Strömung der Renaissance ist der Humanismus. Die Gelehrten dieser Zeit setzen den Menschen in den Mittelpunkt philosophischer Betrachtungen, widmen sich seiner Bildung und Erziehung und orientieren sich an der antiken griechischen und lateinischen Sprache, Literatur und Wissenschaft.

Der geistige Umbruch berührt in der Hauptsache eine intellektuelle Minderheit, die Mehrheit der Bevölkerung lebt in sozialer Unsicherheit, im Kampf um das tägliche Auskommen.

Das fortschrittliche Denken und die Errungenschaften in allen Bereichen der Wissenschaft beeinflussen schließlich auch die Entwicklung der Architektur und der bildenden Künste.

Als Kind seiner Zeit steht Pasqualini ganz im Geiste der italienischen Hochrenaissance. Seine Bildung, seine Sehweise, seine Erfahrungen entstammen der Schule des Humanismus, und so entspricht sein Streben als Baumeister dem Wunsch nach Vervollkommnung der klassischen Formen in Verbindung mit der neuzeitlichen Forderung nach Funktionalität.

SEIN WERK

Kellergeschoß der Jülicher Zitadelle Die Grafen von Buren, Floris von Egmond und sein Sohn Maximilian, rufen Alessandro Pasqualini unmittelbar nach der Kaiserkrönung Karls V. in Bologna an ihren Hof. Der Italiener wirkt 18 Jahre in den Niederlanden und in einigen Städten Belgiens. Als Architekt und Festungsbaumeister hält er sich nachweislich in Buren, Grave, Deinst, Leerdam, Kampen, IJsselstein, Antwerpen, Amsterdam, Mechelen, Middelburg und Brüssel auf. Mit der Bauaufsicht über verschiedene Projekte sind entsprechend viele Reisen verbunden, von denen er seinen Dienstherren regelmäßig schriftlich Bericht erstattet. Einige Briefe aus dieser Zeit sind erhalten.

Der Um- und Ausbau des Schlosses von Buren (ab 1531), die Planung der Befestigungsanlagen von Grave (1541) und Kampen (1543), die Arbeit am Südgiebel der St. Elisabeth-Kirche in Grave und der Bau des Kirchturms zu IJsselstein (bis 1535) bezeugen das breite Spektrum seiner Baukunst.

Nach dem Tode von Maximilian von Egmond wird Alessandro 1548 Landesbaumeister der Herzogtümer Jülich-Kleve-Berg. Sein Lebenswerk ist der Ausbau Jülichs zur Residenzstadt. Hier kann er erstmals in einem Gesamtkonzept seine Vorstellungen der italienischen Hochrenaissance verwirklichen. Doch neben Jülich plant und betreut er auch weitere Baumaßnahmen.

Die Ausbauarbeiten der Residenz Düsseldorf (Stadt und Festung) z.B. werden ab 1549 von ihm mitgestaltet. Heute ist noch der Schloßturm der Anlage erhalten. Das Gesamtkonzept der Düsseldorfer Befestigung trägt eindeutig die Handschrift Alessandro Pasqualinis, seine Pläne werden jedoch bis zum Ende der Bauaubeiten im 17. Jahrhundert um ein Vielfaches reduziert.

Seine Arbeiten an der Befestigungsanlage in Köln sind durch schriftliche Quellen ab 1552 belegt. Die heutige Bottmühle erinnert an die Pläne Pasqualinis.

1556 begibt sich Alessandro mit Herzog Wilhelm V. erstmals nach Bielefeld, um dort beim Ausbau der Sparrenburg beratende Funktion zu übernehmen. Er versucht, die Verteidigungsfähigkeit der Anlage durch das Anfügen einer Bastion an der Hauptangriffsseite zu verbessern. Die Bastion ist bis heute erhalten.

Im Auftrage des Jülicher Amtmannes von Palant widmet er sich wahrscheinlich ebenfalls den Umbauten von Burg Nothberg bei Eschweiler.

ZITADELLE UND STADT

Das Jülicher Schloß in der Zitadelle Pasqualini findet bei seiner Ankunft am Niederrhein größtenteils noch mittelalterliche Bauten vor. Herzog Wilhelm V., im Geist des Humanismus von Konrad von Heresbach am Klever Hof erzogen, stimmt den neuen Ideen des Italieners schnell zu. Pasqualini will den Baustil der italienischen Hochrenaissance in Jülich verwirklichen. Er plant einen "palazzo in fortezza", ein Schloß in der Festung, das einmalig in Nordeuropa bleiben soll. Die durch den Brand von 1547 zerstörte Stadt baut er im Sinne der renaissancezeitlichen Idealstadtanlage wieder auf.

Die Zitadelle (ital. cittadella = kleine Stadt) besteht aus einem Schloß und umschließender Festungsanlage.

Ein besonderes Schmuckstück des Schlosses ist die im Ostflügel eingebettete Schloßkapelle. Sie besticht durch ihren Renaissanceschmuck an der Außenfassade und die Apsisgestaltung im Innenraum. Pasqualini verstand es, durch die Verbindung von nordischer Bauweise und typischen Renaissance-Elementen einen eigenen Stil zu schaffen.

Bastion in Jülich Die Festung bildet ein Viereck mit vier vorgelagerten Bastionen, deren Abstand zueinander 310m und deren Höhe 15m beträgt. Die Zitadelle hat einen vorgelagerten Graben, der ehemals vom Grundwasser gespeist wurde.

Die die Stadt umgebende Befestigung entwickelt Pasqualini aus einem Fünfeck mit vier Bastionen und der Zitadelle als fünfter Bastion. Das mittelalterliche enge und oft willkürliche Stadtbild wird durch die klaren und strengen Vorstellungen der Idealstadtanlage abgelöst. Es entsteht eine Stadt vom Reißbrett, deren Symetrie und Ästethik trotz schwerster Zerstörungen 1944 auch heute noch in den Straßenzügen Jülichs erlebbar ist.

um Chr. Geb.
Jülich, lat. Juliacum, wird zur Römerzeit dank seiner Lage Knotenpunkt wichtiger römischer Straßen.
347
Jülich wird von dem Historiker Ammianus Marcellinus namentlich erwähnt. 
 
um 486
Ende der römischen Herrschaft, die Franken ergreifen die Macht in Jülich.
881
Einfall der Normannen, Zerstörung der Stadt.
927
Jülich wird urkundlich bereits wieder als "Feste" genannt.
945
Erwähnung der Jülicher Pfarrkirche durch den Erzbischof Wigfried von Köln (925-953), der aus dem Jülicher Grafenhaus stammt.
1114
Zerstörung der Stadt durch Kaiser Heinrich V.
1147
Bernhard von Clairvaux predigt in Jülich für den Kreuzzug; die Jülicher Kirche wird ausgebaut.
Ende 12. Jahrhundert
Die Jülicher Grafen erscheinen als die mächtigsten Bannherren zwischen Eifel, Rhein und Maas. Von Wilhelm II. an (gest. 1207) beginnt der rasante Aufstieg des Jülicher Herscherhauses.
1214
Erneute Zerstörung durch Truppen Friedrichs II.
1238
Erste urkundliche Erwähnung Jülichs als Stadt.
1239
Zerstörung Jülichs durch den Kölner Erzbischof.
1267
Graf Wilhelm IV. besiegt den Erzbischof von Köln. Er hält ihn 3½ Jahre auf seiner Höhenburg Nideggen gefangen. Der Papst (Clemens IV) spricht nach vergeblichen Verhandlungen das Interdikt über Jülich aus.
1278
Graf Wilhelm IV. und drei Söhne vom Aachener Schmied erschlagen.
1288
Schlacht bei Worringen, Sieg des Grafen Walram (1278-1297) über den Erzbischof von Köln.
um 1340
Errichtung des Hexenturms (Rurtor - Bild) und zweier Stadttore (Kölner und Dürener Tor).
1356
Erhebung der Markgrafschaft Jülich (seit 1336) zum Herzogtum (Herzog Wilhelm I.)
1416
Ältestes Privileg: Herzog Rainald von Jülich-Geldern verleiht der Stadt das finanzielle Selbstbestimmungsrecht.
1423
Die Herzogtümer Jülich und Berg (Hauptstadt Düsseldorf) werden miteinander verbunden.
1444
Am Hubertustag siegt Jülich über den Herzog von Geldern bei Linnich.
1473
Stadtbrand (Zerstörung des alten Rathauses).
1521
Vereinigung der drei Herzogtümer Jülich-Kleve-Berg durch die Vermählung des Herzogs Johann v. Kleve und Maria von Jülich.
1547
Großer Stadtbrand.
1549
Grundsteinlegung zum Bau der Zitadelle ( Bild ) mit Renaissanceschloß ( Bild ) und zum Wiederaufbau der Stadt unter Herzog Wilhelm V. durch den italienischen Baumeister Alessandro Pasqualini.
1569
Übersiedlung des Johannes-Stiftes aus Nideggen nach Jülich.
1572
Gründung des Jülicher Gymnasiums durch die Stiftsherren.
1578
Verheerende Pest sucht Stadt und Land heim.
1609-1614
Jülich-Klevischer Erbfolgekrieg.
1610
Belagerung und Eroberung der Festung Jülich durch niederländische Truppen.
1611
Entstehen von evangelischen Gemeinden in Jülich.
1614
Vertrag von Xanten: Kleve-Mark-Ravensberg fallen an Preußen, Wolfgang Wilhelm aus dem Hause Pfalz-Neuburg wird Herzog von Jülich-Berg (1614-1653).
1621
Eroberung der Festung Jülich durch spanische Truppen, die Jülich bis 1664 besetzt halten.
1622
Gründung eines Kapuzinerklosters in Jülich.
1642
Niederlassung der Jesuiten in Jülich.
Seit etwa 1650
Jülich wird Wallfahrtsort (Verehrung der seligen Christina von Stommeln).
1685, 1778
Durch Erbgang gerät Jülich in den Besitz der Pfalz, danach Bayerns.
1772-1778
Französische Truppen in Jülich einquartiert.
1794
Jülich wird von französischen Revolutionstruppen besetzt.
1794-1814
Französische Besatzung. Errichtung des Brückenkopfes an der Rur.
1815
Jülich wird preußische Festungsstadt.
1848
Hissen der revolutionären schwarz-rot-goldenen Fahne auf dem Jülicher Kirchturm.
1860
Schleifung der Festung Jülich; Einzug einer preußischen Unteroffiziersschule in die Zitadelle. Bau einer Synagoge in Jülich.
1873
Erste Eisenbahnlinien Jülich-Stolberg und Jülich-Düren, erste Industrieansiedlungen.
1880-1910
Stadterweiterung.
1883
Niederlassung von Olper Franziskanerinnen in Jülich. Sie übernehmen die Betreuung des Krankenhauses und eröffnen 1891 eine höhere Mädchenschule.
1914-1916
Errichtung der Eisenbahn-Hauptwerkstätte in Jülich-Süd, 1918 in Betrieb genommen, 1961 durch die Bundeswehr als Heeresinstandsetzungswerk übernommen.
1916-1928
Bebauung des Heckfeldes (südl. Stadtgebiet).
1918
Gründung eines Arbeiter- und Soldatenrates in Jülich.
1918-1929
Besatzungszeit (Rheinlandbesetzung), französische und belgische Truppen in Jülich.
1933
Bei den ersten Reichtags-Wahlen der NS-Zeit entfallen auf das Zentrum 39,5%, auf die NSDAP 25,5%, auf die SPD 13,5%, auf die KPD 11,5% der Stimmen und 10% auf andere Parteien.
1938
Antijüdische Ausschreitungen in Jülich, Zerstörung der Synagoge.
1944
Am 16. November wird Jülich in einem massierten Angriff alliierter Bomber zu 97% zerstört.
1945
Am 23. Februar überschreiten alliierte Verbände die Rur und nehmen die Stadt ein. ( Nur im Internet veröffentlichtes Foto [das 3. von unten] )
1945
Anfang Mai leben wieder 100 Bürger in den Trümmern der Innenstadt.
1949-1956
Wiederaufbau des Stadtkerns.
1956
Beschluß des Landtages in Düsseldorf über die Errichtung der Kernforschungsanlage Jülich, Inbetriebnahme 1961.
1960-1971
Umfassende Stadterweiterung, Bau von Schulen, Kindergärten, Sportanlagen.
1964
Staatliche Ingenieurschule nimmt Lehrbetrieb auf. Fertigstellung des Hallenbades in Jülich. Jülich vereinbart eine Städtepartnerschaft mit der nordfranzösischen Stadt Haubourdin.
1970
Die Fachhochschule auf der Merscher Höhe ist fertiggestellt. Errichtung und Übergabe der Stadthalle.
1966-1972
Erste Phase des Wiederaufbaues der Zitadelle, Bau des staatl. Gymnasiums in der Zitadelle.
1972
Kommunale Neugliederung: die bisher selbständigen Gemeinden Barmen, Bourheim, Broich, Güsten, Kirchberg, Koslar, Mersch, Merzenhausen, Pattern, Stetternich und Welldorf werden in die Stadt Jülich eingegliedert. Die 1916 eingemeindeten Stadtteile Altenburg, Daubenrath und Selgersdorf verbleiben bei der Stadt Jülich. Der Stadtteil Krauthausen wird ausgegliedert. Die Bevölkerung wächst von 21.000 auf 32.000 Einwohner. Der Kreis Jülich wird aufgelöst und in den Kreis Düren einbezogen. Die Realschule wird von der Stadt Jülich wieder als städt. Realschule übernommen.
1974
Das Staatl. Gymnasium in der Zitadelle wird von der Stadt übernommen.
1975
Übergabe der Bundesautobahn Aachen-Jülich-Düsseldorf. Neubau und Fertigstellung des Freibades.
1978
Einweihung des Schulzentrums, Linnicher Straße.
1979
Der Napoleonische Brückenkopf mit Zoo und Erholungsgebiet wird auf 130.000 qm erweitert. Erster Spatenstich im neuen Stadtteil Lich-Steinstraß für die Umsiedlung der Bevölkerung von Lich-Steinstraß.
1980
Erweiterung der Kläranlage Jülich-Mitte. Neubau von Sportanlagen westlich der Rur. Erschließung der Industriegebiete Jülich-Süd-Ost und Königskamp. Ausbau der Westumgehung bis zur Vogelstange und Fertigstellung der Ostumgehung.
1985
Ausbau des innerstädtischen Radwegenetzes, u.a. Erstellung von drei Rad-Gehwegbrücken über die Rur.
1986
Beginn der Innenstadtsanierung mit der zentralen Tiefgarage (Schloßplatz-Garage). Fertigstellung des Bürgerhauses im Stadtteil Lich-Steinstraß.
1986-1987
Umfassende Modernisierung des Jülicher Hallenbades. Fertigstellung des 1. Bauabschnittes der Innenstadtsanierung/Wohnumfeldverbesserung im Bereich der Grün-/Raderstraße. Bei Tiefbauarbeiten in der Innenstadt werden aus einem röm.-fränk. Gräberfeld über 200 Gräber geborgen sowie die ältesten Siedlungsspuren im Stadtzentrum aus röm.-augustinischer zeit entdeckt. Die 10. Rheinlandschau, eine seit 1967 zweijährig in Jülich ausgerichtete Verbrauchermesse, zählt über 500.000 Besucher.
1988
Einweihung der Schloßplatz-Garage (420 Parkplätze) und Fertigstellung eines großen Teils der Innenstadt im Rahmen der Wohnumfeldverbesserung.
7.10.1988
Beginn des Stadtjubiläums "2000 Jahre Jülich - 750 Jahre Stadtrecht".
1988/1989
Abschluß der Umsiedlung im Stadtteil Lich-Steinstraß (u.a. Schaffung einer Kirche und verschiedener Sportanlagen).
17.6.1989
Großer Historischer Umzug als Abschluß des Stadtjubiläums.
15.9.1989
Ofizielle Eröffnung der Fußgängerzone.
1990
Einweihung des Sportplatzes sowie des Martinusplatzes in Stetternich, Einweihung der L 253 und der Rübernstraß; Umbenennung des Rurstadions in Karl-Knipprath-Stadion.
16.5.1992
Feierliche Eröffnung des Kulturhauses am Hexenturm.
13.2.1993
Übergabe des neuen Kindergartens in Lich-Steinstraß.
5.5.1993
Übergabe des Pasqualinigedenksteins auf dem Marktplatz an die Öffentlichkeit anläßlich des 500. Geburtstages des italienischen Baumeisters.
7.5.1993
Übergabe der Pasqualinibrücke an die Öffentlichkeit und Festakt anläßlich des Pasqualini-Jahres.
1993
1.100-Jahr-Feier der Stadtteile Pattern und Barmen.
16.11.1994
Gedenkfeier anläßlich des 50. Jahrestages der Zerstörung Jülichs.
4.-5.6.1994
Feierlichkeiten anläßlich des 30jährigen Bestehens der Städtepartnerschaft Jülich-Haubourdin.
1994/1995
Neugestaltung Schloßplatz.
1995
1.050-Jahr-Feier Stadtteil Koslar, Umbau Bahnhof zum "KuBa" (Kultur-Bahnhof); im Rahmen von "Programm Jülich '98", verschiedene Spatenstiche z.B. für Restaurierungsarbeiten am napoleonischen Brückenkopf, für Sanierungsarbeiten an der Kontramauer der Zitadelle, für die Grünverbindung Promenade und für die Grünverbindung Xantener-Straße. Desweitern Spatenstiche für den Neubau eines Kindergartens in den Stadtteilen Mersch-Pattern (Träger SpatzenNest e.V.) und Selgersdorf (Träger DRK).

 

Bild: Stadt Jülich und Brückenkopf

Jülich - historische Festungsstadt an der Rur

Die 2000jährige Geschichte Jülichs war stets eng mit der Aufgabe verbunden, die strategisch bedeutende Brücke über die Rur zu sichern. Seit dem Beginn des 4. Jahrhunderts, als auf dem östlichen Rurufer das spätrömische Kastell errichtet wurde, mußten die Befestigungen immer wieder den politischen und militärischen Gegebenheiten angepaßt werden. So spiegelt die Stadtbaugeschichte Jülichs in besonders eindrucksvoller Weise die Geschichte des Befestigungsbaus wider:
Aus dem spätrömischen Kastell entwickelte sich vermutlich die Burg der Jülicher Grafen, die wohl 1278 zerstört wurde, und aus der wachsenden Ansiedlung entstand dann die mittelalterliche Stadt. Von deren Befestigungsring, der Anfang des 14. Jahrhunderts gebaut wurde, künden heute noch der Hexenturm und ein Rest der Stadtmauer an der Poststraße. Im 16. Jahrhundert wurde Jülich in der Manier der italienischen Hochrenaissance völlig neu als Festungsstadt geplant und errichtet - mit Stadtbefestigung und Stadtanlage, mit Zitadelle und Residenzschloß. Doch auch dannach wurden die neuzeitlichen Festungsanlagen immer wieder erweitert, zuletzt durch französische und preußische Truppen im 19. Jahrhundert. (Weiterführend siehe den Stadtführer "Stadt und Zitadelle Jülich. Einstige Residenz und Festung").

Die französische Festung Jülich/Juliers

Festungsbau war das ständige Reagieren auf die immer weiterreichenden und durchschlagstärkeren Angriffswaffen. Um 1500 wurden daher die im Mittelalter üblichen Burg- und Stadtmauerringe durch Erdaufschüttungen verstärkt und schließlich durch gerade Wälle (Kurtinen) auf polygonalem (vieleckigen) Grundriß mit pfeilförmig zugespitzten Bastionen (Bollwerken) an den Ecken ersetzt. Jülich erhielt eine solche neuzeitliche Befestigung in der Mitte des 16. Jahrhunderts, sogar mit einer mächtigen Zitadelle, und galt lange Zeit als uneinnehmbar.

Maximale Ausbauplanung um 1805 Diese damals hochmoderne Festungsanlage mußte aber schon im 17. und 18. Jahrhundert weiter ergänzt werden mit dem Ziel, Angreifer auf immer größeren Abstand zu halten. Aus diesem Grund legte schließlich auch die französische Armee, der Jülich von 1794 bis 1814 unterstand, zu Beginn des 19. Jahrhunderts um Stadt und Zitadelle einen weiteren Befestigungsgürtel aus acht Lünetten - einzelnen kleinen Forts - und dem Brückenkopf an. Zudem war ein großes Festungsbauwerk, bestehend aus drei Forts, auf der Merscher Höhe im Nordosten der Stadt geplant. Hier legte Kaiser Napoleon 1804 zwar noch persönlich den Grundstein, außer einigen Erdarbeiten konnte diese Anlage aber nicht mehr realisiert werden.

Der Brückenkopf auf dem westlichen Rurufer hatte die Aufgabe, die empfindliche Westflanke der Stadt und Rurbrücke zu schützen. Doch während das "Fort Napoleon" gemäß moderner Festungskonzeption aus einzelnen Forts bestehen sollte, erfolgte der Bau des Brückenkopfes bereits einige Jahre früher noch in der traditionellen Form des "Kronwerks" (kronenförmiger Grundriß des Festungsbauwerks); ein innerer und ein äußerer Wassergraben sowie ein dazwischenliegender Vorwall unterstützten die Abwehr der Angreifer. Als neues Element der Verteidigung wurde zudem die Inondation, d.h. das systematische Überschwemmen des Glacis (des Vorfeldes der Festung) eingesetzt. Hierzu wurde die Rurbrücke um ein Stauwerk erweitert, und im Bereich des Festungsbauwerks legte man Rurdeiche an, um ein Wasserreservoir für die Flutung zu schaffen.

Zur Baugeschichte des Brückenkopfes

Nach zwei Schlachten im nahen Aldenhoven am 26. Februar 1793 und 3. Oktober 1794 fiel das Jülicher Land zusammen mit der Festungsstadt Jülich an Frankreich. Die Festung Jülich, nun in der Hand der französischen Armee, behielt ihre Aufgabe: die militärische Sicherung der Region zwischen Köln und Aachen. Hierzu sollte die Festung den veränderten militärtechnischen Bedingungen angepaßt werden. Das größte bauliche Einzelprojekt wurde 1799 mit dem Bau des Brückenkopfes als reines Erdwerk mit vorgelagertem Graben begonnen. Der aufgeschüttete Wall schützte die dort stationierten Soldaten, auf dem Wall konnten sie - durch eine Brustwehr gedeckt - Angreifer mit Kanonen und Handfeuerwaffen abwehren. Mit einer Front von ca. 600 m Länge und einer Breite von fast 200 m umschließt das Kronwerk eine Fläche von fast 12 ha.

Nachdem das Rheinland 1801 offiziell zum französischen Staatsgebiet erklärt worden war, begann ab 1802 außer der Anlage des Glacis mit Vorwall und Vorgraben vor allem der weitere Ausbau des Kronwerks mit weiträumigen Kasematten in den Kurtinen und den Bastionen: Vor die ab 1799 aufgeschüttete Wallanlage wurde nun eine diesen Wall umfassende, ca. 900 m lange und 1 m starke Escarpenmauer (innere Grabenböschungsmauer mit Oberwall und Brustwehr) mit ihrer dahinterliegenden Defensionsgalerie (Wehrgang in den Bastionen und Kurtinen) gesetzt. In den Jahren 1803 und 1804 plante man dann einen noch weit großzügigeren Ausbau der Kasematten: Das zahlreiche erhalten gebliebene Planmaterial zeigt anschaulich die von den französischen "Geniekorps" vorgesehene Einrichtung umfangreicher, bombensicherer Geschützstellungen auf allen drei Bastionen. Bei seinem Besuch am 11. September 1804 gab Kaiser Napoleon jedoch wegen technischer Unzulänglichkeiten und zu hoher Baukosten die Anweisung, die Pläne zu reduzieren. Fertiggestellt wurde von dieser dritten Bauphase lediglich der zweigeschossige Ausbau der südlichen Bastion. Die projektierten Kasemattenanlagen wurden in der Nordbastion nur noch reduziert zum Abschluß gebracht, bei der Mittelbastion unterblieb der Ausbau ganz.

1815 fiel das Rheinland an den preußischen Staat, der Jülich noch bis 1859 als Festung unterhielt. Mit der Aufgabe der Festung Jülich und Schleifung der Stadtbefestigung 1860 verlor schließlich auch der Brückenkopf seine verteidigungstechnische Bedeutung. Das Areal blieb jedoch Übungsgelände, zuletzt von belgischen Truppen in den 1920er Jahren. 1908 konnte die Stadt Jülich bereits die südliche Bastion erwerben. 1929 kamen die mittlere und die nördliche Bastion hinzu, so daß auf dem westlichen Rurufer ein großes Freizeit- und Erholungsgebiet mit Radrennbahn, Schwimmbad, Stadtpark und Freilichbühne errichtet werden konnte.

Obwohl die Stadtanlage, die Zitadelle und der Brückenkopf längst nicht mehr als Festung genutzt wurden, galt Jülich im II. Weltkrieg als ein Haupthindernis bei der Einnahme des Rheinlands. Ein Luftangriff führte am 16. November 1944 zur vollständigen Zerstörung der Stadt. Weitere umfassende Schäden erlitt der Brückenkopf bei der Ruroffensive im Februar 1945. Danach dienten die Kasematten und die Defensionsgalerie als Notunterkünfte, Viehställe und Werkstätten, und vor der nördlichen Bastion errichtete man den "Brückenkopf-Zoo" mit überwiegend heimischen Tierarten. In den 1970er Jahren wurde die südliche Bastion für die Nutzung als städtischer Bauhof baulich verändert.

In den 1980er Jahren konnte die Stadt Jülich erstmals zwei Abschnitte der nördlichen Bastion im Bereich des Zoos instandsetzen, doch sie war allein überfordert und mußte sich nach einem stärkeren Partner umsehen, wollte sie das bedeutende Baudenkmal auf Dauer erhalten. 1991 stimmte dann das Land dem Antrag von 1988 zu, mit den stark verfallenen Festungsanlagen des Brückenkopfes als Kernbereich und dessen Wiederherstellung die Landesgartenschau 1998 in Jülich durchzuführen. Dies ermöglichte schließlich ab 1995, nach einem erneuten Votum des Rates für die Landesgartenschau, die umfangreichen Restaurierungsarbeiten und die Anlage eines großen Naherholungsgebiets mit einer Neugestaltung des "Brückenkopf-Zoos".
Seit der Eröffnung der Landesgartenschau am 25. April 1998 steht der Brückenkopf Besuchern zur Besichtigung (teilweise im Rahmen von Führungen) offen.

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