Stolpersteine

Das Mahnmal für die ermordeten Juden im Jülicher Land auf dem Propst-Bechte-Platz in Jülich (Foto: Stadtarchiv)
Seit 1992 verlegt der Künstler Günter Demnig Stolpersteine zur Erinnerung an das Schicksal der Menschen, die in der Zeit des Nationalsozialismus verfolgt, ermordet, deportiert, vertrieben oder in den Suizid getrieben wurden. Mit den Stolpersteinen wird dabei an alle Verfolgten des NS-Regimes erinnert – neben den Jüdinnen und Juden zählen dazu auch politisch Verfolgte, Euthanasieopfer, Sinti und Roma, Homosexuelle und Zeugen Jehovas. Die Stolpersteine werden vor den letzten frei gewählten Wohnhäusern der NS-Opfer in den Gehweg eingelassen. Inzwischen wurden in mehr als 30 europäischen Ländern Stolpersteine verlegt. Sie gelten damit als das größte dezentrale Mahnmal der Welt. Ziel von Günter Demnig ist es, die Namen der Opfer zurück an ihre Lebensorte zu bringen. Der Anstoß, sich in Jülich mit der Verlegung von Stolpersteinen zu beschäftigen, stammt vom Rotary Club Jülich.
Auf dem Propst Bechte Platz erinnert seit 2001 ein Mahnmal an die ermordeten jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürger im Jülicher Land. Auf dem Mahnmal sind die Namen von 285 Jüdinnen und Juden des Jülicher Landes eingraviert, die in der NS Zeit ermordet wurden. Es ging den Initiatorinnen und Initiatoren darum, die Erinnerung an die Namen der Opfer wachzuhalten. Der Standort wurde bewusst so gewählt, dass sich das Mahnmal in der Nähe des jüdischen Friedhofes und der ehemaligen Synagoge befindet. Angrenzend an einen Schulhof stellt sich das Mahnmal sehr bewusst in den Weg und fordert eine Auseinandersetzung mit den Opfern. Dennoch werden die Spuren jüdischen Lebens im Stadtzentrum und auch in den Ortsteilen nicht sichtbar und erlebbar. Zudem wird auf dem Mahnmal nicht an die zahlreichen emigrierten Familien gedacht. Die vom Rotary Club Jülich angeregte Verlegung von Stolpersteinen spannt zukünftig ein Netz der Erinnerung über die ganze Stadt.
An der Verlegung der Stolpersteine sind insbesondere die Jülicher Schulen beteiligt, die in den kommenden Jahren die Recherchen zu den Opfern vornehmen werden. Auf dieser Seite erhalten Sie zukünftig Informationen über die neuesten Verlegungen von Stolpersteinen in Jülich.
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